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"Amerikanische Einstellung - Die Inszenierung von Shopping Malls"
Der Berliner Filmemacher Harun Farocki spricht über
sein aktuelles Filmprojekt zu Shopping Malls, über
die Recherchen in den USA und Deutschland und zeigt erste Filmmuster.
In der Jungle World
vom 18. August 1999 wurden von Harun Farocki Notizen
zum Filmprojekt veröffentlicht. (siehe nebenstehendes Zitat.)
Harun
Farocki ist heute einer der bedeutendsten Film-Essayisten Deutschlands.
1944 in der Tschechoslowakei geboren, gehörte er 1966 zum ersten Studierenden-Jahrgang
der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin, von der er 1968 mit
einigen Kommilitonen wegen seiner politischen Aktivitäten verwiesen
wurde.
Farocki hat in
seinen Filmen die Entwicklung der Neuen Linken in Westeuropa begleitet.
Sein Œuvre umfasst drei Spielfilme, Lehrfilme, Ansätze einer politischen
Medienkritik, “essayistische“ Filmexperimente, Filmgeschichtliches sowie
Dokumentationen über die gesellschaftliche Wirklichkeit in der Bundesrepublik
und die Bilder, die davon in den Medien produziert werden.
Seit 1992 ist Harun Farocki Gastdozent an der University of California,
Berkeley.
Über Insider-Kreise hinaus bekannt geworden ist Farocki mit seinen filmischen
Beobachtungen von Arbeitsprozessen, in denen massenmedial wirksame Bilder
entstehen ("Ein Bild", 1983; "Stilleben", 1997). Andere Filme zeigen
Menschen im Spannungsfeld zwischen Schein und Realität. Manager üben
in einer Rhetorik- und Imageschulung, sich "besser zu verkaufen" ("Die
Schulung", 1987). Langzeitarbeitslose lernen in Weiterbildungen, wie
sie sich in Bewerbungsgesprächen verhalten sollten ("Die Bewerbung",
1996/97).
Alle diese Filme kommen sehr alltäglich daher, zeigen zunächst nichts
Sensationelles, ziehen dann aber um so mehr in ihren Bann.